Der Botanische Garten der Universität Wien im 3. Wiener Gemeindebezirk ist eine Anlage der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien. Neben den weitläufigen Außenanlagen gehört auch ein Gebäudekomplex bestehend aus mehreren Glashäusern zur Einrichtung. Die jeweiligen Glashäuser müssen nach Bedarf klar definierte klimatische Bedingungen schaffen, um optimale Gegebenheiten für die zum Teil exotischen Pflanzen sicherzustellen. Durch die in die Jahre gekommene Bausubstanz, weist das Bestandsgebäude derzeit hohe Energieverluste auf. Ziel der Machbarkeitsstudie ist es, festzustellen wie kurz,- und langfristig die passenden Raumklimata geschaffen werden können. Um dieses Ziel zu erreichen, gilt es den Bau- und gebäudetechnischen Bestand zu prüfen und Sanierungskonzepte für ein zukünftiges, energieeffizientes Wachsen zu erarbeiten. Grundsätzlich sollen primär im Glashaus 6 und 7 ein geeigneteres und ökonomischeres Klima erreicht werden.
Die bestehende bauliche Anlage, insbesondere das Glashaus 07 sowie das Palmenhaus wurden augenscheinlich begutachtet und danach aus technischer/energetischer Sicht bewertet. Aus technischer Sicht muss festgehalten werden, dass die bestehende Bausubstanz grobe Mängel im Bezug auf die Energieeffizienz aufweist. Auch aus Sicht der Nutzungssicherheit sind einige Mängel zu beklagen, wie zum Beispiel die nicht isolierten Heizrohre, welche frei durch das Gebäude führen, durchaus hohe Temperaturen erreichen und somit eine Gefahr für Botaniker und Besucher darstellen können. Auch die bestehende Verglasung ist nicht als ESG bzw. VSG ausgeführt. Zur Deckung der geforderten Raumtemperaturen wäre die in Variante 1 vorgeschlagenen Maßnahmen ausreichend.
Demnach werden die bestehenden Mittel der Wärmeabgabe so erweitert, dass die geforderten Anforderungen an die Raumklimata trotz der mangelhaften Bausubstanz erreicht werden können. Konkret wird hier empfohlen den Bestand mittels Luftheizkonvektoren aufzurüsten. Diese Lösung ist flexibel, platzsparend und kann das derzeitige Defizit ausgleichen. Um jedoch einen Blick in Richtung Energieeffizienz zu werfen, wird eine Sanierung der betroffenen Glashäuser empfohlen. Die Sanierung ermöglicht zum einen eine Reduktion des Energieverbrauchs und somit eine Reduktion der CO2-Emissionen. Bei einer bautechnischen Sanierung der Glashäuser wären die bestehenden Einrichtungen der Wärmeabgabe in der Lage, die Anforderungen beinahe ohne weitere Aufrüstung zu gewährleisten. Die Sanierung der Glashäuser beinhaltet vorwiegend den Tausch der bestehenden Glaselemente sowie der Tragkonstruktion.
Aus energetischer sowie technischer Sicht wird eine Sanierung des Bestandes empfohlen! Betrachtet man die Situation wirtschaftlich kann festgestellt werden, dass die gewünschten Raumbedingungen kurzfristig auch mit niedrigeren Investitionskosten erreicht werden können. Auf längere Zeit betrachtet fallen nicht nur die deutlich höheren Heizkoten ins Gewicht, sondern auch die Tatsache, dass der derzeitige Bestand seine maximale Lebensdauer bereits erreicht hat.